3 Dinge, die Sie über Beacons wissen sollten

Beacons sind neu, Beacons sind hip, Beacons sind innovativ. Bevor Sie sich jedoch blindlings dafür entscheiden eine eigene Beaconlösung zu installieren, sollten Sie genau überlegen, ob Beacons zu Ihrem Unternehmen und Ihrer digitalen Strategie passen. Die nachfolgenden Fragen helfen Ihnen Ihre Entscheidung auf einer fundierten Grundlage zu treffen:

1. Bietet Ihre Beacon-App dem Kunden Mehrwerte?

Damit Sie Kunden über Beacons Angebote ausspielen können, müssen Kunden eine (Ihre) App installiert haben. Aber warum sollte sich ein Kunde Ihre App installieren? Es gibt Millionen von Apps im App-Store und viele Smartphone-Nutzer sind mittlerweile sehr kritisch, wenn es um Apps geht. Kunden müssen deshalb einen klaren Mehrwert in Ihrer App erkennen. Ein einfacher, bewährter Weg sind exklusive Angebote für App-Kunden. Kundenkartenanbieter setzen dieses Prinzip seit Jahren ein. Wir alle kennen Paybackpunkte und Treuerabatte für Kundenkartenbesitzer. Auch Gewinnspiele oder spannende, überraschende Inhalte, die der Kunde im Geschäft entdecken kann, funktionieren gut. Seien Sie kreativ und prüfen immer wieder kritisch, welche Mehrwerte Ihre Kunden von einer App erwarten und ob Sie ihnen diese bieten. Fragen Sie sich ehrlich: Würden Sie und Ihre Mitarbeiter Ihre App selber nutzen?

2. Wer erstellt die Inhalte für Ihre Beacon-App?

Wer pflegt die Angebote und Inhalte ein, welche über Ihre App und die Beacons ausgespielt werden sollen? Die Inhalte müssen immer auf dem neuesten Stand sein und sollten deshalb häufig aktualisiert werden. Wenn in Ihrer App nichts passiert, dann wird sich kein Kunde dauerhaft für Ihre App interessieren. Der Pflegeaufwand ist ähnlich zu einem guten Social Media Auftritt. Sie sollten sich deshalb genau überlegen, ob Sie die Kapazitäten dafür Inhouse besitzen. Alternativ können Sie die Inhalte auch durch Ihre Haus- und Hof Agentur oder darauf spezialisierte Content-Agenturen erstellen lassen. In jedem Fall ist die Pflege mit regelmäßigem Aufwand verbunden. Fragen Sie sich deshalb: Wer pflegt die Inhalte ein? Wer kümmert sich um neuen Input? Gibt es jemandem im eigenen Team, der sich mit der Erstellung von Inhalten auskennt? Gibt es vielleicht schon einen Social Media Manager, einen Newsletter-Beauftragten oder einen Content Manager der Ihre Website auf dem neuesten Stand hält?

3. Make or Buy?

Sie glauben, dass eine Beacon-App zu Ihrer Strategie passt? Bevor Sie sich nun blindlings dafür entscheiden eine eigene App entwickeln zu lassen, sollten Sie sich überlegen, welche Zielsetzung Sie mit ihrer App verfolgen. Wie viele Downloads wollen Sie erreichen? Wie viele aktive Nutzer möchten Sie ansprechen? Möchten Sie die App zur Kundenbindung einsetzen? Soll die App Ihren Umsatz steigern? Wollen Sie mir Ihrer App in die Presse? Soll die App, als Verlängerung des eigenen Online-Shops dienen?

Grundsätzlich steht dabei, wie bei allen Investitionen die Kosten-Nutzen Überlegung im Vordergrund. Je kleiner Ihr Unternehmen, je geringer Ihre Kundenfrequenz und je weniger Filialen Sie besitzen, desto weniger App-Nutzer können Sie erwarten. ABER je weniger Kunden Ihre App nutzen, desto teurer wird Ihre App pro Nutzer. Sie sollten deshalb sorgfältig abwägen, ob Sie das Geld für die Entwicklung einer App nicht lieber in andere Marketingmaßnahmen investieren.

Keine Frage, die Anzahl der Smartphone-Nutzer wächst stark, aber auch die Anzahl der Apps im Markt nimmt rasant zu. Laut der Bitkom besaßen 2014 etwa 55 % der Bevölkerung ein Smartphone. Von 1000 Kunden die täglich ihr Geschäft betreten, besitzen statistisch betrachtet also 55%, d.h. 550 Personen ein Smartphone. Wenn sich von diesen 10% Ihre App installieren, sind das 55 Installationen am Tag. Die Erfahrung lehrt allerdings, dass man eher von zu vielen Downloads ausgeht, als von zu wenigen.

Eine Möglichkeit mit geringerem Aufwand mehr Kunden zu erreichen, ist die Anbindung an bestehende händlerübergreifende Apps, wie Kaufda, MeinProspekt oder Shopkick. Diese Anbieter bieten Ihnen eine gut funktionierende App mit einer hohen Zahl an aktiven App-Nutzern. Der interne Aufwand und die Kosten halten sich im Rahmen. Allerdings sitzt Ihre Konkurrenz ebenfalls mit im Boot. Im großen und ganzen ist eine Beteiligung bei übergreifenden Apps vergleichbar mit einer Anzeige in einer Zeitung oder einem Spot im Radio. Sie erhalten hier Reichweite im Gegenzug gegen eine Gebühr. Sie bauen jedoch keinen eigenen, dauerhaften Kanal zum Kunden auf.

Beacons – der Traum aller Marketer?

Beacons sind in aller Munde und der Hype ist in vollem Gange. Doch wer nutzt eigentlich schon Beacons im Live-Betrieb und was versprechen sich die Unternehmen davon?

Beacons im Livebetrieb

Beacons – kleine Bluetooth Low Energy Sender – bieten auf dem ersten Blick vor allem dem Marketing und dem stationären Handel ungeahnte Möglichkeiten. So ist es über einen Beacon möglich, gezielte (Werbe)botschaften an Kunden im Geschäft auszuspielen. Die Ansprache erfolgt über das Smartphone der Kunden.

Damit der Kunde in den Genuss dieser Inhalte kommt, muss er er über App auf seinem Smartphone verfügen, welche mit Beacons des Händlers kommunzieren kann. Das Ganze funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Der Beacon sendet permanent seine eigene ID aus. Empfängt ein Kunde mit Smartphone über Bluetooth diese ID und hat er eine App installiert die die ID des Beacons kennt, dann wird eine passende Botschaft auf seinem Handy getriggered. Beim Betreten der Süßwarenabteilung im Supermarkt wird dem Kunden zum Beispiel automatisch ein Coupon für Schokolade ausgespielt.

Praktische Anwendungen

Die USA sind wie immer Vorreiter, wenn es um den Einsatz neuer Technologien im Konsumgüterbereich geht. So finden sich zahlreiche Beispiele von Beacon-Pilotprojekten. Die Zahl der flächendeckenden Rollouts wächst stark. So werden Beacons bereits in vielen Baseballstadien eingesetzt, um mit Zuschauern sitzplatzgenau in Interaktion treten zu können. So lassen sich zum Beispiel schnelle und direkte Votings in der Art von „Wer ist für dich der beste Spieler auf dem Platz“ durchführen.

Neben Sportstätten ist die Beacon-Technologie derzeit vor allem im Einzelhandel auf dem Vormarsch. So wurden im Sommer 130 Lord & Taylor Filialen in den USA und Kanada mit Beacons ausgestattet. Nutzer der Lord & Taylor App bekommen dort zum Beispiel bei Besuch der Filiale eine persönliche Willkommensnachricht und personalisierte Angebote.

Von Amerika nach Deutschland

Auch in Deutschland gibt es derzeit erste spannende Beaconprojekte. So startete vor kurzem die Shopkick App in Deutschland. Shopkick belohnt Kunden dafür, dass sie regelmäßig die Einkaufsstätten von Einzelhandelspartnern besuchen. Betritt ein Kunde zum Beispiel einen Media-Markt bekommt er dafür in der App Punkte gut geschrieben. Diese Punkte kann er gegen Rabatte und Premien eintauschen. Im Prinzip also eine Art Mischung aus Foursquare und Payback.

Shopkick ist in den USA bereits sehr erfolgreich. Auch in Deutschland könnte Shopkick dank Partnern wie Obi, Douglas, Media Markt, Saturn und ProSieben der Durchbruch gelingen. Man darf gespannt sein, ob es den deutschen Konsumenten als Anreiz zur App-Nutzung ausreicht, für das Betreten von Geschäften Punkte zu erhalten.

Beacons im Möbelhaus

Derzeit testet das Startup Swimp in Zusammenarbeit mit Möbel Inhofer ein neuartiges Beaconkonzept. Kunde von Möbel Inhofer erhalten über die App passend zur Abteilung in der sie sich befinden Tipps & Tricks, Rabatte und unterhaltende Inhalte. Auch nach Verlassen des Ladens erhalten Sie nützliche Angebote, die zu ihren Interessen passen. Zu Beginn wurde eine Art virtuelle Schnitzeljagd durchgeführt, die dazu diente, Kunden mit der Beacontechnologie vertraut zu machen. Weitere Aktionen werden derzeit vorbereitet.

Nutzerfeedback sammeln

Das wichtigste bei der Durchführung von Beacon-Projekten ist die aktive Einbindung des Users. Der User muss einen klaren Mehrwert darin erkennen sich die App eines Händlers herunterzuladen. Nur so kann man ihn dazu bewegen sich ein App herunterzuladen und dauerhaft zu nutzen. Wer zu viel oder irrelevante Werbung versendet, der läuft Gefahr schnell wieder vom Kunden gelöscht zu werden. Die Kunst wird es daher sein den Kunden immer dann mit Angeboten anzusprechen, wenn sie für ihn Relevanz besitzen. Nur so kann man dauerhaft das Vertrauen der Nutzer/ Kunden gewinnen und Beacons sinnvoll in seine Marketingstrategie integrieren.

Quellen und Weiterführende Informationen

http://www.mobilemarketer.com/cms/news/messaging/18231.html

http://www.businessreviewusa.com/technology/4665/Everything-You-Need-to-Know-About-iBeacons

http://shopkick.com/

http://www.swp.de/ulm/lokales/kreis_neu_ulm/Inhofer-startet-Pilotprojekt-Mit-Handy-App-durchs-Moebelhaus;art1158550,2759827

www.filestage.io

Mode-Apps – Spielerei oder echter Mehrwert?

Welche Frau steht morgens nicht ratlos vor dem Kleiderschrank und überlegt, was sie anziehen soll?  Oder träumt von einem persönlichen Stylisten, der ihr im Handumdrehen ein passendes Outfit zusammenstellt? Und welche Frau verliert nicht mal den Überblick über all ihre modischen Errungenschaften? Dank mobilen Kleiderschrank-Apps gehören solche Probleme nun der Vergangenheit an. Mit Apps wie MeinKleiderschrank oder StylishGirl lässt sich der Inhalt des Kleiderschrankes abfotografieren, sortieren und für jeden Tag ein neues Lieblingsoutfits zusammenstellen.

Viele Mode-Marken mit eigener App

Daneben gibt es mittlerweile eine Vielzahl von weiteren Mode-Apps, die das Fashionista-Herz höherschlagen lassen. Dazu gehören Mobile Shopping-Apps von Webseiten wie mytheresa.com oder yoox.com, die ihren Online-Store auch unterwegs anbieten wollen. Oder reine Mode-Magazine, wie die App Style.com. Zudem haben auch viele Modemarken die Vorteile einer mobilen App für sich entdeckt. So stärken Marken-Apps die Kundenbindung und  laden die Marke neu auf, locken den Kunden in den stationären Handel und können helfen, den Abverkauf anzukurbeln.

Ein Beispiel hierfür ist die App des Modehauses H&M. Über einen integrierten Shop kann das aktuelle Sortiment von unterwegs durchsucht und auch gleich bestellt werden. Neue Errungenschaften können über eine Social Media-Schnittstelle sofort mit Familie und Freunden geteilt werden. Zudem informiert die App über aktuelle Trends und zeigt dem Nutzer alle H&M-Filialen in der näheren Umgebung an.

Oftmals nur kopierte Funktionen der Website

Trotz dieses reichhaltigen Funktionsumfangs stellt sich bei vielen Mode-Apps immer noch die Frage nach dem Mehrwert für den Konsumenten. So bietet die App der Mode-Marke Chanel neben Runway-Videos, Backstage-Infos, einem Storefinder und Neuigkeiten rund ums Modehaus keinen weiteren nennenswerten Service an. Einen In-App Store sucht man vergebens. Und die vorgestellten Funktionen finden sich zudem alle auf der offiziellen Webseite. Das gleiche gilt für die H&M-App. Zwar bietet die Highstreet-Marke ihren Kunden im Gegensatz zu Chanel einen mobilen Shop, dennoch sind auch hier fast alle Funktionen mit der H&M-Webseite identisch.

Eigenschaften des mobilen Kanals stärker ausnutzen

Anstatt die Eigenschaften des mobilen Kanals auszunutzen, bieten somit viele Mode-Marken eher eine mobile Kopie ihrer Website an. Und dabei kann doch gerade der Einsatz von Augmented Reality, Barcodescans oder GPS-Daten einen vollkommen neuen Mehrwert und damit ein anderes Marken-Erlebnis für den Konsumenten schaffen. Ein positives Beispiel ist hier die Marke Tiffany, die anstatt einer Kopie ihrer Webseite eine App speziell für Verlobungsringe anbietet. Neben einer Übersicht über das aktuelle Sortiment überzeugt die App vor allem mit der virtuellen Anprobe. Darüber hinaus verfügt die App über einen integrierten Größenmesser, mit dem man die passende Ringgröße durch Platzieren eines eigenen Ringes auf dem Smartphone-Display bestimmen kann.

Mode-Apps als Shopping-Begleiter

Um den Mehrwert zu erhöhen, sollten Mode-Apps stärker als Verbindungsglied zwischen stationärem Handel und Online-Store eingesetzt werden. Zum Beispiel ließe sich mit einem in der App integrierten Barcode-Scanner der Shopping-Trip um ein Vielfaches erleichtern. Für den Fall dass die Jeans in der gewünschten Größe nicht mehr vorhanden ist, könnte die Verfügbarkeit mit einem Scan schnell im Online-Store überprüft werden. Gleichzeitig könnte die App passende Outfits zur Jeans vorschlagen und den Nutzer bei Interesse zum entsprechenden Kleidungsstück  im Laden navigieren.

Eine weitere Idee wäre, die anfangs erwähnte Kleiderschrank-Funktion auch bei Marken-Apps zu integrieren.  Anstatt das Kleidungsstück umständlich zu fotografieren, könnte es über einen kurzen Barcode-Scan im virtuellen Kleiderschrank platziert werden. Und beim Shopping könnte die App automatisch passende Kombinationen aus dem gescannten Kleidungsstück in der Filiale und dem eigenen Kleiderschrank vorschlagen.

Somit handelt es sich bei den meisten Mode-Apps nicht um reine Spielereien, allerdings ließe sich der Mehrwert noch um ein Vielfaches erhöhen. In Zukunft sollten Apps stärker in den Shopping-Prozess integriert werden, um so das  Einkaufserlebnis für den Konsumenten noch einfacher und angenehmer zu gestalten. (JH)

Quellen:
http://www.vogue.de/mode/mode-news/handy-mode-apps#galerie/11
http://www.24android.com/de/apps/die-besten-apps/beste-mode-apps-android-makeup/
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/mode/mode-und-lifestyle-apps-wer-schoen-sein-will-muss-laden-12146614.html
https://itunes.apple.com/de/app/h-m/id589351740?mt=8