Mobile Zukunft: Das Fashion-Car?

Mobiles Shopping ist einer der wichtigen Eckpfeiler aktueller und zukünftiger Verkaufsstrategien. Mit entsprechenden Apps ist es heute bereits möglich, unterwegs zu shoppen oder direkt mittels QR Code das gewünschte Produkt zu kaufen.

Zalando stellt Fashion Car vor

Auch Kunden des Fashion eCommerce Anbieters Zalando können heute bereits unterwegs einkaufen. In Zukunft wird das Maß an Mobilität allerdings noch zunehmen. Auch aus dem Auto heraus soll bestellt werden können und das ganz ohne Katalog oder Surfen im Online Shop.

Wie eine Umsetzung aussehen kann, hat Zalando Anfang März auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt:


Quelle: Zalando TV

Zukunftstrend oder unnütze Innovation?

Auch wenn das „shoppende Auto“ etwas nach belebten Kindheitserinnerungen à la Knight Rider anmutet,  ist diese Vision rein technisch bereits umsetzbar. Bei der Produkterkennung helfen eine iPad Kamera und eine speziell entwickelte Augmented Reality Anwendung. Der Postbote findet via GPS den aktuellen Standpunkt des Wagens, um die Lieferung zuzustellen und der zalando-typischen Schrei kann schließlich mittels Hupe selbst ausgelöst werden.

Für Zalando ist dies die Vision von mobilem Shopping in fünf Jahren. Laut Chief Marketing Officer Christian Meermann geht es dabei vor allem darum, das perfekte Shopping-Erlebnis zu kreieren. Mit dem Fashion Car glaubt man den Bedürfnissen der Kunden von morgen zu entsprechen, indem die spielerische Leichtigkeit des Online Shoppings ohne großen zeitlichen Aufwand in den Alltag integriert wird.

Ob sich zukünftig allerdings Passanten die Zeit nehmen werden, solange vor dem Auto zu posieren, bis dieses die notwendigen Erkennungsmerkmale aufgenommen hat, um ein Ergebnis präsentieren zu können, ist jedoch fraglich. Ebenso wird es vermutlich viele enttäuschte Fahrer geben, die das gescannte Outfit nicht im Zalando Shop finden können, da es nicht im Markenportfolio oder gar aus der Vorsaison ist. Zudem dürfte das Scannen von vorbeieilenden Passanten selbst für geübte Fahrer eine große Herausforderung darstellen, sofern das Fashion Car nicht in erster Reihe vor dem Zebrastreifen in der Fußgängerzone hält.

Potenzial hat allerdings die Idee der mobilen Artikelerkennung mit direkter Verbindung zu einem entsprechenden Online Shop, der das Produkt auch tatsächlich führt. Umsetzbar ist dies realistischer bei potenziellen Kunden, die zu Fuß unterwegs sind und im Café am Tisch nebenan oder in der U-Bahn ein „Must-have“ erblicken und somit auch die Gelegenheit haben, es in Ruhe zu scannen. Die Trendsetter der Stadt werden sich dann in Zukunft zwar wie von Paparazzi verfolgt fühlen, wenn x Mal täglich ein Smartphone auf sie gerichtet wird, den Kunden und Kundinnen könnte es aber zu einem „Schrei vor Glück“ verhelfen – mit oder ohne Zalando.

Mehr inetressante Insights über mobile Trends im Fashion Commerce sind in der Future Store Studie nachzulesen. (MA)

Quellen:
Bay (2013): Zalandos sinnloses Modemobil
Schobelt (2013): Mit Schrei Hupe: Zalando enthüllt Fashion Concept Car
Schobelt (2013): Zalando zeigt eigenes Fashion Concept Car beim Automobil-Salon
Presseportal.de (2013): Zalando präsentiert sein erstes Fashion Concept Car in Genf
Zalando TV (2013): Zalando Fashion Car

Die Digitalisierung der Fashionbranche

Heute schon in der Mittagspause online geshoppt? Inspiriert von der Frühlingssonne, die Lust auf helle Farben und leichtere Schnitte macht? Den Link mit den Wunschitems gleich via Facebook an Freund oder Freundin geschickt, um vor dem entscheidenden Klick noch eine zweite Meinung einzuholen? Vor dem Kauf dann spontan noch von einem der „das könnte ihnen auch gefallen“-Vorschläge verführen lassen?

Wir sind längst angekommen in der schönen neuen Welt des Online Shoppings und des Web 2.0. Mit uns haben auch die einstigen großen Versandhäuser, deren kiloschweren Kataloge wir früher noch gewälzt haben, den Weg ins Internet gefunden. Die Flohmärkte und Secondhandläden haben mit Tauschbörsen wie ebay gewichtige Konkurrenten bekommen und die neuesten Trends werden nicht mehr nur von journalistischen Instanzen wie der VOGUE oder Instyle, sondern hunderten Modeblogs präsentiert und diskutiert.

E-commerce ist eine der größten Neuerungen auf dem Modemarkt der letzten Jahre. Im stationären Handel ist es bisher bei punktuellen Innovationen geblieben.
Es stellt sich die Frage nach der Zukunft des Offline Handels und seiner Verzahnung mit dem Onlinegeschäft.
Welche Anforderungen stellen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen an den Store von morgen? Welche Technologien werden effizient genug sein um sie ökonomisch einsetzen zu können? Wo wird der optimale Kontaktpunkt mit dem Kunden sein?

Diese und viele weitere wegweisende Fragen wurden Branchenexperten gestellt, um eine Prognose über das Fashion Shopping im Jahr 2020 zu treffen. Gesammelt wurden die Erkenntnisse in der Studie  Future Store 3.0 , die hier erhältlich ist und Ideenbasis dieses Blogs bildet.
Darüber hinaus ist er eine Plattform für innovative Konzepte, Technologien und Trends im Retailbereich, die Fingerzeig für das Einkaufen der Zukunft sein können. (MA)